Eigengestrickte Kanbanlösungen – Warum Logistik & Lean Management sich auf das konzentrieren sollten, was sie wirklich können
In vielen Unternehmen entstehen Kanbanlösungen aus Excel, Power BI, SharePoint oder anderen IT-Tools. Oft sind sie das Ergebnis guter Absichten: schnell, pragmatisch und „auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten“. Doch was anfangs hilfreich wirkt, wird im Laufe der Zeit zu einem komplexen, schwer wartbaren und riskanten System – besonders in Logistik und Lean Management, wo Stabilität, Transparenz und Skalierbarkeit entscheidend sind.
Dieser Artikel zeigt auf, warum eigengestrickte Kanbanlösungen langfristig zu Effizienzverlusten, versteckten Kosten und Qualitätsproblemen führen – und weshalb professionelle Kanban-Systeme Unternehmen entlasten, Risiken minimieren und Mitarbeitenden ermöglichen, sich auf das zu konzentrieren, was sie wirklich können: Prozesse verbessern, Wertströme optimieren und operativen Erfolg sicherstellen.
Die häufigsten Gründe für eigengestrickte Kanbanlösungen
Selbst entwickelte Kanbanlösungen sind im B2B-Umfeld weit verbreitet – vor allem dort, wo Lean Management und Logistik schnelle Antworten brauchen und IT-Ressourcen knapp sind.
Typische Auslöser:
- Mangel an Standardsoftware im Unternehmen
- Zeitdruck, z. B. um Engpässe schnell zu visualisieren
- Budgetbeschränkungen
- Wunsch nach maximaler Flexibilität
- IT kann nicht schnell genug liefern
Kurzfristig mag das sinnvoll erscheinen. Doch viele Unternehmen unterschätzen die langfristigen Konsequenzen – und wie schnell aus einem kleinen Excel-Board ein hochkritisches Steuerungssystem wird.
Die versteckten Risiken von Excel-, SharePoint- und Power-BI-Kanbanboards
Was als pragmatische Übergangslösung startet, verwandelt sich irgendwann in ein Schatten-IT-Projekt. Die Risiken sind vielfältig und gravierend.
Skalierungsprobleme und fehlende Prozessstabilität
Selbstgebaute Kanbanlösungen wachsen nicht kontrolliert mit. Sobald weitere Standorte, Teams oder Produktvarianten dazukommen, stoßen sie an Grenzen:
- unübersichtliche Tabellen und Visualisierungen
- manuelle Pflege führt zu Fehlern
- fehlende automatische Synchronisation
- keine Versionskontrolle
- Abhängigkeit von einzelnen Ressourcen zu Pflege und Wartung
Der Effekt: Die Lösung wird zum Risiko für Prozessstabilität und verursacht unnötigen Stress im Tagesgeschäft.
Abhängigkeit von Einzelpersonen – ein massiver Engpass
Meist existiert genau eine Person, die das Tool aufgebaut hat – und alles weiß, was damit zusammenhängt.
Fällt diese Person aus, ist das System faktisch tot.
Das ist nicht nur riskant, sondern verhindert auch jede Art von nachhaltigem Lean- und Logistikmanagement.
H3: Hoher Wartungsaufwand und versteckte Kosten
Viele Unternehmen glauben, dass eine eigene Lösung „kostenlos“ sei. Tatsächlich entstehen fortlaufende und oft sehr hohe Aufwände:
- Pflege & Updates
- Fehlersuche
- Datenkorrekturen
- Anpassungen für neue Anforderungen
- IT-Sicherheitsprüfungen
Interne Kosten sind selten sichtbar, summieren sich aber schnell zu fünfstelligen Beträgen pro Jahr.
Warum Logistik und Lean-Teams keine Softwareentwickler sein sollten
Lean- und Logistikexperten sind Profis in Prozessoptimierung, Materialfluss, Bestandsmanagement und Verschwendungsreduktion. Doch sie sind keine Softwareentwickler.
Drei Kernprobleme:
- Fokusverlust: Zeit fließt in Toolpflege statt in echte Prozessverbesserungen.
- Fehlende IT-Architektur-Kompetenz: Sicherheitsrisiken, Performanceprobleme, fehlende Skalierbarkeit.
- Mangelnde Nachhaltigkeit: Tools altern, werden unübersichtlich, unzuverlässig und fehleranfällig.
Unternehmen verlieren damit wertvolle Lean- und Logistikressourcen an Aufgaben, die nichts mit ihrer eigentlichen Kernkompetenz zu tun haben.
Die Vorteile professioneller Kanbanlösungen für Logistik & Lean Management
Professionelle Systeme sind entwickelt worden, um genau die Probleme zu lösen, die bei selbstgebauten Tools auftreten.
Integrierte Standards für Logistik & Lean
Moderne Kanbanlösungen bieten:
- automatische Bestell-, Abruf- und Wiederbeschaffungslogik
- Echtzeitdaten aus ERP- und MES-Systemen
- Visual Management standardisiert nach Lean-Prinzipien
- integrierte Eskalations- und Kommunikationsfunktionen
- klare Rollen & Berechtigungen
Damit sind sie deutlich stabiler, zuverlässiger und einfacher zu nutzen.
Deutlich höhere Prozessstabilität
Ein professionelles System garantiert:
- Ausfallsicherheit
- geregelte Datenflüsse
- automatische Dokumentation
- revisionssichere Prozessabläufe
Das minimiert Fehler und erhöht die Qualität im Tagesgeschäft.
Flexibilität ohne Chaos
Während eigengestrickte Tools schnell in Komplexität versinken, bieten professionelle Systeme kontrollierte Anpassbarkeit – ohne die Architektur zu gefährden.
Fokus auf das, was man wirklich kann – ein echter Wettbewerbsvorteil
Lean Manager und Logistiker sollten ihre Zeit dort investieren, wo sie den größten Wert schaffen – nicht in IT-Bastellösungen.
Professionelle Systeme ermöglichen:
- mehr Zeit für Value Stream Mapping
- schnellere Kaizen-Workshops
- bessere Prozessdatenauswertung
- höhere Transparenz im Shopfloor
- schnellere Problemlösung
- weniger Fehler und Nacharbeit
Kurz: Teams können endlich wieder Lean machen – statt IT-Workarounds zu verwalten.
Vergleich – Eigengestrickte vs. professionelle Kanbanlösungen
| Kriterium | Eigenentwicklung (Excel, SharePoint etc.) | Professionelles System |
|---|---|---|
| Stabilität | niedrig | sehr hoch |
| Skalierbarkeit | begrenzt | unbegrenzt |
| IT-Sicherheit | hoch riskant | zertifiziert & abgesichert |
| Wartungsaufwand | sehr hoch | gering |
| Abhängigkeit von Personen | extrem | minimal |
| Integration in ERP/MES | kaum möglich | standardisiert verfügbar |
| Lean-Funktionalität | begrenzt | vollständig integriert |
| Gesamtkosten | versteckt & hoch | transparent & planbar |
Der Unterschied ist eindeutig: Professionelle Systeme gewinnen in allen Kategorien – vor allem langfristig.
Interne und externe Ressourcen – was wirklich teurer ist
Viele Unternehmen glauben, dass ein internes Tool günstiger sei. Doch die Realität zeigt das Gegenteil.
Versteckte Kosten, die oft ignoriert werden:
- Opportunitätskosten von Lean-Teams
- Schatten-IT & Datenschutzrisiken
- wiederkehrender Entwicklungsaufwand
- Fehlerquellen durch manuelle Pflege
- fehlende Standardisierung
Professionelle Lösungen kosten zwar initial mehr, sind aber langfristig deutlich günstiger, sicherer und leistungsfähiger.
Beispiele aus der Praxis – Typische Schmerzpunkte
1. Produktionsversorgungsfehler
Excel-Zellen werden nicht aktualisiert → Nachschub kommt zu spät → Linien stehen.
2. Power BI Visuals aktualisieren nicht automatisch
Veraltete Daten führen zu falschen Entscheidungen im Shopfloor.
3. SharePoint-Listen werden unübersichtlich
Niemand weiß mehr, welche Ansicht stimmt → Lean-Meetings verlieren Effizienz.
4. Schlüsselperson verlässt das Unternehmen
Das komplette Kanban-System bricht zusammen → teurer Notfall-IT-Einsatz.
Alle Beispiele zeigen das gleiche Muster: Eigene Lösungen skalieren nicht und sind nicht robust genug.
Schlussfolgerung: Professionelle Kanbanlösungen schaffen Stabilität, Effizienz und Freiräume
Selbstgebaute Kanbansysteme sind kurzfristig charmant – langfristig aber teuer, riskant und ineffizient. Logistik- und Lean-Teams müssen sich auf ihre Kernkompetenzen fokussieren, statt als Ersatz-IT zu arbeiten.
Professionelle Kanbanlösungen bieten:
- Stabilität
- Skalierbarkeit
- Sicherheit
- Transparenz
- Effizienz
- Nachhaltigkeit
Wer Lean wirklich ernst nimmt, setzt nicht auf IT-Eigenbauten – sondern auf Standards, die täglich weltweit funktionieren.