Kostendruck im Einkauf – warum klassische Effizienzprogramme an Grenzen stoßen
In vielen Unternehmen folgen Effizienzprogramme einem bekannten Muster:
- Preisverhandlungen mit Top-Lieferanten
- Bündelung von Volumina
- Make-or-Buy-Analysen
- Ausschreibungen für A- und B-Teile
Diese Maßnahmen sind wichtig – aber sie adressieren meist nur einen Teil der Gesamtkosten.
Der blinde Fleck: Prozesskosten
Studien und Praxiserfahrungen zeigen:
Bis zu 80 % der Gesamtkosten im C-Teile-Einkauf entstehen nicht durch Preise, sondern durch Prozesse.
Dazu zählen u. a.:
- Bestellabwicklung
- Genehmigungsprozesse
- Wareneingang
- Rechnungsprüfung
- Lieferantenkommunikation
- Bestandsverwaltung
Genau hier setzen moderne Effizienzprogramme an – oder sollten es zumindest.
Warum C-Teile der ineffizienteste Bereich im Einkauf sind
Geringer Wert, hohe Komplexität
C-Teile sind typischerweise:
- Schrauben, Muttern, Dichtungen
- Werkzeuge, Hilfsstoffe
- Verbrauchsmaterialien
- Ersatz- und Verschleißteile
Einzelpreise sind niedrig – doch die Anzahl der Positionen ist enorm. Tausende Artikel, hunderte Lieferanten und unzählige Einzelbestellungen erzeugen eine Komplexität, die klassische Einkaufsstrukturen überfordert.
Hoher manueller Aufwand
Typische Symptome im C-Teile-Einkauf:
- Manuelle Bedarfsmeldungen
- Medienbrüche
- E-Mail- und Excel-basierte Prozesse
- Unklare Zuständigkeiten
- Hohe Fehlerquoten
Das Ergebnis: hohe Prozesskosten bei minimaler Wertschöpfung.
C-Teile-Management als Hebel für Effizienzprogramme im Einkauf
Ein strukturiertes C-Teile-Management verfolgt ein klares Ziel:
👉 Reduktion von Prozesskosten durch Standardisierung, Automatisierung und Vereinfachung
Zentrale Hebel:
- Reduktion der Lieferantenanzahl
- Standardisierung von Sortimenten
- Automatisierte Dispositionsprozesse
- Digitale Bestell- und Abrechnungslösungen
- Klare Governance-Strukturen
Unternehmen, die diesen Hebel konsequent nutzen, erzielen zweistellige Kosteneinsparungen – ohne Preisdruck auf Lieferanten.
Lean Potenziale im C-Teile-Einkauf systematisch heben
Lean Management im Einkauf bedeutet nicht nur „billiger einkaufen“, sondern Verschwendung eliminieren.
Typische Verschwendungsarten bei C-Teilen:
- Überbestände
- Doppelbestellungen
- Suchzeiten
- Nacharbeiten
- Eilbestellungen
- Maverick Buying
Durch klare Prozesse, Kanban-Systeme oder automatisierte Nachschubmodelle lassen sich diese Effekte deutlich reduzieren.
👉 Ergebnis: Stabilere Prozesse, geringere Bestände, höhere Versorgungssicherheit
Prozesskosten senken statt Stückpreise verhandeln
Ein häufiger Fehler in Effizienzprogrammen:
Der Fokus liegt fast ausschließlich auf Preisnachlässen.
Dabei gilt:
- 1 € Einsparung im Preis ≠ 1 € Einsparung im Prozess
- Prozesskostensenkung wirkt dauerhaft und skalierbar
- Weniger Bestellungen = weniger Aufwand in allen Folgeprozessen
Ein optimiertes C-Teile-Management senkt Kosten entlang der gesamten Supply Chain – vom Bedarf bis zur Buchhaltung.
Digitalisierung & Automatisierung als Enabler
Moderne C-Teile-Konzepte setzen konsequent auf digitale Lösungen:
- Elektronische Kataloge
- Punchout-Systeme
- E-Procurement-Integration
- Automatisierte Rechnungsabwicklung
- Echtzeit-Transparenz über Verbräuche
Das Ziel ist nicht „mehr Technik“, sondern weniger Aufwand für den Einkauf – damit Ressourcen dort eingesetzt werden, wo sie strategisch wirken.
Rolle von Einkauf & Supply Chain Management
Für Einkaufs- und Supply-Chain-Verantwortliche bedeutet das:
- Weg vom operativen Feuerlöschen
- Hin zu Steuerung, Governance und Optimierung
- Fokus auf Gesamtkosten statt Einzelpreise
C-Teile-Projekte sind daher kein Randthema, sondern ein zentraler Bestandteil moderner Effizienzprogramme.
Warum viele C-Teile-Projekte scheitern – und wie man es besser macht
Häufige Fehler:
- Reiner Lieferantenwechsel ohne Prozessänderung
- Zu starke Fokussierung auf Preise
- Fehlende interne Abstimmung
- Keine klare Zieldefinition
- Unzureichendes Change Management
Erfolgreiche Unternehmen betrachten C-Teile ganzheitlich – als Zusammenspiel aus Prozessen, Systemen, Lieferanten und Organisation.
Strategische Positionierung statt kurzfristiger Sparmaßnahme
C-Teile-Management ist kein einmaliges Projekt, sondern ein strategischer Hebel zur nachhaltigen Effizienzsteigerung.
Unternehmen, die hier investieren, profitieren von:
- Dauerhaft niedrigeren Prozesskosten
- Höherer Transparenz
- Stabileren Lieferketten
- Entlastung des Einkaufs
- Besserer Planbarkeit
Schlussfolgerung
Kostendruck und Effizienzprogramme werden den Einkauf auch künftig begleiten. Wer jedoch ausschließlich an Preisen arbeitet, verschenkt enormes Potenzial.
C-Teile sind einer der ineffizientesten – und zugleich wirkungsvollsten – Bereiche im Einkauf.
Genau deshalb eignen sie sich ideal, um Prozesskosten zu senken, Lean-Potenziale zu heben und die Supply Chain nachhaltig zu stabilisieren.
Unternehmen, die C-Teile strategisch angehen, verschaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil – heute und morgen.
Nächster Schritt
Sie möchten wissen, wie ein professionelles C-Teile-Management konkret in Ihrer Organisation aussehen kann und welche Potenziale realistisch sind?
👉 Positionieren Sie sich frühzeitig – und machen Sie C-Teile zu Ihrem Effizienzhebel. Finden Sie das Einsparpotenzial über unseren Prozesskostenrechner heraus.